Am Sonntag wurde das Wanderjahr 2023 mit der Wanderung ins Kirbachtal zur Märzenbecherblüte eröffnet.
Das Wetter war winterlich kalt, die Sonne ließ sich selten blicken, jedoch blieb es trocken, so dass mit der geeigneten Winterkleidung eine größere Gruppe erwartungsvoll der ersten Tour entgegenblickte.
Unser Ziel das Kirbachtal ist ein geschichtsträchtiger Ort, der jedoch nur noch wenige Baudenkmäler aufweist. Im 15. Jahrhundert wird hier ein Kloster erwähnt, den Zisterzienserinnen Mariental in Frauenzimmern zugehörig. Diese waren jedoch sehr glücklos und mussten immer wieder große Teil ihres Besitzes verkaufen. Im Jahre 1543 kam es so zur endgültigen Auflösung des Klosters und 1556 ließ Herzog Christoph das Kirchengebäude wegen Baufälligkeit abbrechen. Im Zuge der Reformation entstand hier 1562 ein Forstamt mit Sitz des württ. Hofgutes, d.h. die Strombergforstmeisterei erfuhr eine Verlagerung von Sternenfels nach Ochsenbach.
In den 1660er Jahren ließ Herzog Eberhard III v. Württ. östlich des Kirbachhofes ein Jagdschloss und einen 200 Morgen großen Tiergarten mit einem Ovalsee erbauen. Die Ochsenbacher erzählen davon, dass die Märzenbecher wohl als Überbleibsel aus diesem ehemaligen herzoglichen Garten stammen könnten. Ebenfalls aus dieser Epoche erhalten ist im Ovalsee die Sandsteinstatue des Kibanneles, der Fruchtbarkeitsgöttin Kybele. Das Kibannele und das Forstamtsgebäude sind die einzigen baulichen Überbleibsel aus diesen Zeiten, da das Schloss, vermutlich nach einem Brand, von Carl Eugen 1750 abgerissen wurde.
Aus der jüngsten Geschichte ist zu erwähnen, dass am 07.04.1945 noch ein Artilleriegefecht zwischen den französischen u. den abziehenden deutschen Truppen beim Kirbachhof stattfand, das alle Gebäude bis auf das Forsthaus zerstörte.
Dies ist ein kurzer Abriss zur Geschichte des Kirbachtales, das wir bei unserer Sonntagswanderung so friedlich erlebten und dabei ein großes Areal voller Märzenbecher bewundern konnten.
Der Tag fand seinen Abschluss wahlweise und je nach Bedarf im Besen oder im Cafe. RC