Mit dem ÖPV fuhren 15 Kulturinteressierte zum Charlottenplatz nach Stuttgart. Von dort aus startete der 7 km lange Rundweg. Zunächst lernten wir das Stadtpalais kennen, das bis 2018 Wilhelmspalais hieß, weil hier der württembergische König Wilhelm II. nach seiner Abdankung 1918 lebte. Eine lebensgroße Bronzeplastik vor dem hinteren Eingang zeugt davon. Nun ging es stetig aufwärts bis zum Eugenssplatz. Hier gab es eine erste fantastische Aussicht auf Stuttgart und viele Informationen zur Eugensstaffel, die hier endet und zum Galathea-Brunnen, den Königin Olga 1890 stiftete. Königin Olga Nikolajewna Romanowa war die Tochter von Zar Nikolaus I. Insgesamt 46 Jahre lebte sie an der Seite des württembergischen Thronfolgers Karl und späteren Königs Karl I. Ihr soziales Engagement war groß. Noch heute tragen etliche Einrichtungen in der Stadt ihren Namen. Auch eine Säule mit einem Mops fanden wir am Eugenssplatz. Sie wurde in Erinnerung an den Humoristen Loriot aufgestellt, der gleich daneben in der Haußmannstr. für 3 Jahre lebte.
Weiter ging es mit vielen tollen Aussichtspunkten auf den Stadtkern an der Jugendherberge vorbei zur 1. Waldorfschule der Welt, die 1919 von dem Anthroposophen Rudolf Steiner gebaut wurde. Wir staunten über die zahlreichen Einrichtungen auf dem Schulgelände, die z. Zt. modernisiert und erweitert werden. Immer weiter aufwärts gelangten wir zur Sternwarte. Sie feierte im vergangenen Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Fast jeden Abend bei Einbruch der Dunkelheit kann jeder zu einer Sternenführung am Teleskop kommen. Ehrenamtliche begleiten die Besucher ca. 1 h lang bei der Führung. (Im Internet kundig machen!).
Wir waren bereits auf der Uhlandshöhe angelangt. Der schöne Park bot weitere umwerfende Aussichten auf die Landeshauptstadt. Hier steht auch die Büste des schwäbischen Dichters Ludwig Uhland. Dieser lebte von 1812 bis 1831 in Stuttgart. Unerwartet hat uns ein Musiker vor der grandiosen Kulisse ein Trompetenkonzert geboten. Über weitere Steigungen und Treppen gelangten wir ans Kanonenhäusle. Hier waren Anfang des 18.Jhs. zwei Kanonen aufgestellt. Sie wurden benutzt, um die auf der Gänsheide lebende Bevölkerung vor Feuer zu warnen. Nach Erholung und Stärkung im Café Hummel gelangten wir zum letzten großen Highlight, der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz unseres Ministerpräsidenten und Sitz des Staatsministeriums. Nur an ausgewählten Wochenenden wird die Bevölkerung nach Anmeldung in den weitläufigen Park eingeladen. Wir durften deshalb nur außen um den bewachten und eingezäunten Hügel laufen. Trotzdem erhaschten wir einige Blicke auf die wunderschönen Gebäude und die Anlage. Ein letztes Mal genossen wir die Aussicht von der Plattform vor der Villa auf die Stadt.
Jetzt ging es die Georg-Elser-Staffel und die Sünderstaffel abwärts bis zum Olgaeck. So viele Eindrücke und Informationen und welch eindrucksvolle Aussichten konnten wir auf dieser Wanderung erfahren! Hi