1.Tag: Voller Vorfreude auf die kommenden Wandertage verließen wir mit ½ stündiger Verspätung Markgröningen. Als wir in Veilbronn ankamen, wurden wir umgehend zum „kleinen Imbiss“ eingeladen, der wie gewohnt ziemlich üppig ausfiel. Nach kurzer Pause fanden wir uns zur ersten Wanderung ein, die zunächst ins Leidingshofer Tal führte. Felswände und schmale Pfade bildeten bald eine Kulisse, die an Rotkäppchen und den Wolf erinnerte. Über Leidingshof erreichten wir einen Hochseilgarten und bald darauf das Naturfreundehaus. Eine fantastische Aussicht und Kaffee, Eis und Kuchen erwartete uns dort. Zurück ging es auf einem Bergpfad durch Felder und steil ab durch den Wald. Erholung im Wellnessbereich und ein feudales Essen am Abend rundeten den Tag ab.

2.Tag: Nach ausgiebigem Frühstück starteten wir vom Hotel aus zur zweiten Wanderung. Zunächst wanderten wir am Schulmühlenbach entlang, an dem die romantische Schulmühle liegt am Zusammenfluss von Schulmühlenbach und Leinleiter. Bald nach der Siegritzer Mühle ging es leicht aufwärts ins Werntal. In der Schnapshütte beim Pavillon oberhalb von Heiligenstadt erinnerten wir uns bei einem kleinen Umtrunk an die Wanderung vom Jahr zuvor, die wir hier wegen starken Regens hatten beenden müssen. Dieses Mal konnten wir bei schönstem Wetter weiterwandern. Zunächst gelangten wir zum Judenfriedhof, den die Nazis im Dritten Reich nicht schleiften, weil er unter dem Schutz der Grafen Schenk von Stauffenberg stand. Mit einer Gedenkpause erinnerten wir uns an die Schrecken der Nazizeit, ehe wir in einem weiten Bogen weiterwanderten und unterhalb des Schlosses Greifenstein nach Heiligenstadt hinein kamen. Am Marktplatz kehrten wir ein und besuchten die üppig ausgemalte spätgotische Kirche St.Veit und St. Michael. Entlang der gemächlich dahinfließenden Leinleiter ging es anschließend zurück nach Veilbronn, wo uns wieder Wellness und opulente Verköstigung erwarteten.

3.Tag: Mit dem Bus fuhren wir in die kreisfreie Stadt Bamberg, die kulturell, wirtschaftlich und religiös von großer Bedeutung für Oberfranken ist. An der Konzerthalle empfing uns unser Stadtführer, der uns spannend und unterhaltsam in zwei Stunden die Geschichte Bambergs näher brachte. So erwähnte er, dass Bambergs Altstadt im Jahr 1993 mit seinem historischen Stadtkern zum Weltkulturerbe erhoben wurde. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt bereits im Jahre 902. Kaiser Heinrich II, aus dem Geschlecht der Ottonen ließ um das Jahr 1007 den Bamberger Dom errichten und legte damit den Grund für das Aufblühen der Stadt. Im Dom befindet sich nahe beim Kaisergrab von Heinrich II und seiner Ehefrau Kunigunde der Bamberger Reiter, ein wunderbar gestaltetes steinernes Reiterstandbild aus der späten Stauferzeit. Berühmt und berüchtigt wurde später der Fürstbischof Johann Georg II Fuchs von Dornheim (1586-1633), der Bamberg zwar zu einer Barockhochburg machte, aber auch die Bürger der Stadt gnadenlos seinen hochfliegenden Plänen opferte. Zwei Mal ließ er im Zuge der Hexenprozesse den Stadtrat umbringen und einverleibte sich dessen Vermögen. Noch heute zehrt Bamberg von den vielen schönen Bauten die damals entstanden sind. Bescheiden aber malerisch wirken dagegen die auf Pfählen gebauten Fischerhäuschen am Regnitzufer. Sie sind zwar ein schönes Fotoobjekt; nur, wer darin wohnt, muss resistent sein gegen den steten Modergeruch. Ach, es hätte ja noch so viel zu sehen gegeben! Wir fanden eine alte Schankwirtschaft und bald danach ging es wieder zurück zum Bus, zu Wellness und Abendessen.
4.Tag: Brauereiwanderung
Nach dem Frühstück brachte uns der Bus nach Heiligenstadt zum Marktplatz. Dort starteten wir hinter dem Brauereigasthof Drei Kronen. Entlang der sich sanft durch die Landschaft schlängelnden Leinleiter verließen wir den Ort, kamen am Heiligenstädter Badesee vorbei und erreichten bald Zoggendorf, gingen an Burggrub vorbei und durch den hübschen Ort Oberleinleiter mit seinem Brauereigasthof. Bei der 1975 restaurierten Heroldsmühle, die schon im Jahr 1355 von einem Müller betrieben wurde, pausierten wir. Leicht bergauf ging es weiter durch Wiesen und Felder und rechts von uns am Laubwald entlang. Plötzlich veränderte sich die Landschaft. Wir durchquerten ein Trockental, ähnlich den Tälern der Schwäbischen Alb. Felsige Hänge, Magerrasen, Gesträuch und Kiefern bestimmten die Vegetation. Vor dem Ort Laibarös veränderte sich die Landschaft erneut; wir kamen durch Wiesen und freies Feld. Schatten gab es kaum mehr. Als wir Huppendorf erreichten, waren wir nicht nur durstig, sondern auch froh, am Ziel zu sein. Später brachte uns der Bus zurück und auf die Erholung im Wellnessbereich folgte das vorzügliche Abendessen. Beim „ Bunten Abend mit Musik und Tanz“ merkte man nichts mehr von Müdigkeit. Es wurde viel gelacht, getanzt und geschunkelt und auch der Dank kam nicht zu kurz.

5.Tag: Absoluter Höhepunkt der Wandertage war die Tour, die wir von Muggendorf aus starteten. Durch den hübschen Ort kamen wir bergan über Treppen auf den Wanderweg und gingen durch den Wald unterhalb der Oswaldhöhle in Richtung Quackenschloss. Bald zweigte ein schmaler Pfad ab zu der rund 18m langen sagenumwobenen Karsthöhle.(Übrigens wird die Rauchwacke, ein Gestein, vor Ort Quacke genannt). Kurz danach erreichten wir den Adlerstein, einen markant aufragenden Dolomitfelsen. 1905 brachte der Fränkische Schweiz Verein eine Eisentreppe an, über die man auf den Stein gelangt, wofür man mit einer schönen Aussicht belohnt wird. Vorbeiwandernd an Engelhardsberg erreicht man die Riesenburg, die imposanten Reste einer ausgedehnten Karsthöhle. Als hätte eine Riesenmaus Löcher aus dem Gestein genagt, so wirken die zahlreichen runden Löcher im Gestein. Durch diese steinige Welt, die von Flechten, Bäumen und Sträuchern besiedelt ist, führen zahlreiche Treppen. Wir durchquerten staunend diese steinerne Landschaft und kamen talabwärts zur Wiesent. Weiter ging es dann nach Doos und an der Aufseß entlang bis zur Kuchenmühle. Nachdem wir uns gestärkt hatten, wanderten wir zurück nach Doos, wo uns der Bus erwartete. Dieser erfüllte Tag wurde gekrönt durch das „süße Büffet“, das nach dem Abendessen serviert wurde.
6 Tag: Abreise
Mit etwas Wehmut nahm unsere Gruppe Abschied von Veilbronn. Die Hoteliersfamilie hatte es sich nicht nehmen lassen, uns persönlich zu verabschieden! Wir haben wunderschöne Tage in der Fränkischen Schweiz verbracht, dank der guten Vorbereitung der Reise durch Rolf und Annemie, der Fahrbereitschaft von Roswitha und Dieter, die ganz selbstlos unsere ältesten Teilnehmer/innen herumkutschierten, damit auch sie teilnehmen konnten. Unser ganz besonderer Dank gilt Familie Sponsel-Regus. Wir wurden sehr gut umsorgt und verwöhnt und auch besondere Wünsche wurden uns erfüllt! Ganz herzlichen Dank für diese Gastfreundlichkeit!


